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Häufige Fragen (FAQ)

  • Was ist Radon?
    Radon ist ein natürlich radioaktives Gas. Es entsteht beim Zerfall von Radium, dass in Spuren überall im Boden vorhanden ist und steigt dann als Gas wegen seiner Beweglichkeit durch Erdspalten und durchlässigen Untergrund bis an die Erdoberfläche empor. Das aufsteigende Radon führt dabei im Freien zu einer Konzentration von ca. 5 bis 30 (80) Bq/m3 in der Außenluft, was als ungefährlich gilt. Dagegen sammelt es sich im Bereich von Gebäuden unter der Fundamentplatte und dringt durch Undichtigkeiten in den Keller und das Gebäude ein. Hier genügen schon kleine Risse an Rohrdurchführungen oder Fugen in der Bodenplatte, um die Radonkonzentration im Haus um ein Vielfaches des Wertes im Freien ansteigen zu lassen. 
  • Wie schädlich ist Radon?
    Das Radon wird einschließlich seiner Zerfallsprodukte eingeatmet und verursacht dadurch eine Strahlenbelastung der Lunge. Es ist bekannt, dass die radioaktive Strahlung, die in der Lunge beim Zerfall von Radon auftritt, zum Lungenkrebsrisiko beiträgt. Es wird geschätzt, dass in Deutschland jährlich mehrere tausend Lungenkrebstodesfälle auf das Konto von Radon gehen.
     
    Für die Strahlenexposition des Menschen ist nicht so sehr das Radon selbst von Bedeutung, vielmehr sind es die kurzlebigen Folgeprodukte, die energiereiche Alphastrahlung aussenden. Gelangen die Folgeprodukte mit der Atemluft in die Lunge, treffen die Alphateilchen auf empfindliche Zellen. Die Strahlenexposition der Lunge durch Radon und seine kurzlebigen Zerfallsprodukte trägt rund zur Hälfte der gesamten effektiven Äquivalentdosis durch natürliche Strahlenquellen bei. In den ehemaligen Bergbaugebieten in Thüringen und Sachsen (historischer Bergbau und Uranbergbau) kann der Anteil weit höher liegen.
  • Wie wird die Radonkonzentration gemessen?
    Es kommen verschiedene Messverfahren zur Anwendung. Sie unterscheiden sich in der Expositionsdauer. Langzeitmessungen mit dem Kernspurmessverfahren liefern Ergebnisse über den Mittelwert der Radonkonzentration.  
    Möchte man sich schnell über die aktuelle Gefährdung ein Bild verschaffen und die lange Expositionszeit von bis zu einem Jahr nicht abwarten, können Messverfahren mit kurzer Expositionszeit von wenigen Tagen gewählt werden. Bei einem schnellen und preiswerten, von der Strahlenschutzkommission empfohlenen Kurzzeit-Messverfahren wird eine Metalldose mit Aktivkohlefüllung der Raumluft ausgesetzt. Die Aktivkohle nimmt einen Teil der Raumluft auf. Die damit ebenfalls eingefangene Radonmenge wird durch eine Analyse im Labor ermittelt und daraus die Radonkonzentration der Raumluft berechnet.

    Die Probennahme sollte vorzugsweise in einem Kellerraum, dessen Fenster seit mindestens 12 Stunden geschlossen gehalten wurden, durchgeführt werden. Wenn unter diesen Messbedingungen (ungünstigster Fall) die ermittelte Radonkonzentration gering ist, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit auch von geringen Durchschnittswerten in den Wohnräumen ausgehen.
  • Wie sind die gemessenen Radonkonzentrationen zu bewerten?
    Im Freien beträgt die Radonkonzentration zwischen 5 und 30 (80) Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3). In deutschen Wohnungen dagegen beträgt der Mittelwert etwa 40 - 50 Bq/m3. Vielerorts wurden stark erhöhte Werte (mehr als 1000 Bq/m3) festgestellt. Das Bundesamt für Strahlenschutz und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehlen durch vorbeugende Maßnahmen bei Neubauten und geeignete Sanierungsmaßnahmen bei Altbauten einen Zielwert von 100 Bq/m3 zu erreichen.
    Weitere Info zu Richtwerten finden Sie hier.
  • Was ist bei erhöhten Werten zu tun?
    Sie sollten versuchen die Radonkonzentration in Ihren Wohnräumen unter 100 Bq/m3 zu senken. Dazu sind unterschiedliche Maßnahmen geeignet (z.B. Änderung der Lüftungsgewohnheiten; Abdichten von Durchbrüchen, Ritzen und Fugen im Kellerbereich; Zwangsentlüftung des Kellers mit Ventilatoren, usw.). Die Art der zu empfehlenden Maßnahmen ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
     
    Weitere Information zu Sanierung erhalten Sie hier
  • Wie lange kann der Radon-Test gelagert werden?
    Die Tests sind maximal 3 Monate lagerfähig. Nach dieser Zeit kann durch Feuchtigkeitsaufnahme das Messergebnis ungenau werden. Schicken Sie bitte überlagerte Tests an uns zurück. Die Dosimeter sind unser Eigentum und werden nach Regeneration wiederverwendet. 
    Statt einer größeren Bevorratung empfehlen wir die Bestellung in kleineren Einheiten. Die Tests erhalten Sie so auch ca. drei Tage nach Bestelleingang.
  • Was versteht man unter der Radonexhalationsrate des Bodens?
    Radon entsteht beim Zerfall von Radium, daß in Spuren überall im Boden vorhanden ist und steigt dann als Gas wegen seiner Beweglichkeit durch Erdspalten und durchlässigen Untergrund bis an die Erdoberfläche empor und tritt dort in die Atmosphäre über. Die pro Stunde aus einer Bodenfläche von 1 m2 austretende Radioaktivitätsmenge trägt die Bezeichnung Exhalationsrate und wird in Becquerel pro Quadratmeter und Stunde Bq/(m2*h) gemessen. Das aufsteigende Radon führt dabei im Freien zu einer Konzentration von ca. 5 bis 30 (80) Bq/m3 Außenluft. 

    Eine Übersicht über die Radonkonzentration der Bodenluft in Deutschland finden Sie hier.
  • Wie wird die Radonexhalationsrate gemessen?
    Die Bestimmung der Exhalationsrate erfolgt mit einem so genannten passiven Messverfahren. Hierbei wird von einem Fachlabor ein tabakdosengroßes Aktivkohle-Dosimeter mit Messrohr per Post zugeschickt, auf dem Grundstück einen Tag aufgestellt und danach zur Auswertung ins Labor zurückgeschickt. Die Radonkonzentration wird im Labor ermittelt und das Ergebnis Ihnen schnellstmöglich mitgeteilt.
    Das Dosimeter nimmt das gesamte, während der Messzeit durch den Querschnitt des Messrohres aus der Erde tretende Radon auf. Aus dieser aufgenommenen Radonmenge läßt sich die Radonexhalationsrate abschätzen. Die Aufstellung des Dosimeters kann dabei vom Bauherrn selbst vorgenommen werden. 

    Dieses einfache und preiswerte Messverfahren liefert einen schnellen Überblick über die Radonsituation eines Grundstückes und erlaubt das rechtzeitige Berücksichtigen von Abdichtungsmaßnahmen. Der Kostenaufwand der Messung ist in jedem Fall klein gegen die sonst möglicherweise erforderlichen nachträglichen baulichen Abhilfemaßnahmen. 
  • Wie sind die gemessenen Radonexhalationsraten zu bewerten?
    Skandinavische Untersuchungen haben im Mittel einen linearen Zusammenhang zwischen der Radonexhalationsrate des Bodens und der zu erwarteten Radonkonzentration in der Raumluft ergeben. D. h. bei hohen Werten für die Exhalationsrate des Bodens ist auch im Mittel mit hohen Radonwerten im Inneren des Gebäudes zu rechnen. Demnach sollten bei einer Radonabgaberate von mehr als 200 Bq/(m2*h) Abdichtungsmaßnahmen im Kellerbereich eingeplant werden. Die in Scandinavien gemessenen Exhalationsraten reichen von 20 bis 10000 Bq/(m2*h).
  • Was ist bei erhöhten Werten zu tun?
    Bei Werten oberhalb 200 Bq/(m2*h) ist das Einplanen erster Abdichtungsmaßnahmen ratsam, z. B. das sorgfältige Abdichten von Ritzen und Fugen im Bereich von Durchbrüchen für Ver- und Entsorgungsleitungen sowie im Bereich der Übergangsstelle von Wand und Boden. Bei Werten oberhalb 1000 Bq/(m2*h) ist das Durchführen weitergehender Maßnahmen zu prüfen (Radondrainage, Kellerwanne). 

    Weitere Informationen zu Abdichtungsmaßnahmen finden Sie hier.
  • Was versteht man unter Baustoff-Radioaktivität?
    Für die Strahlenbelastung des Bewohners ist neben der Belastung durch Radon und dessen Zerfallsprodukte auch die von belastetem Baumaterial ausgehende Strahlung von Bedeutung. In der Erdkruste und damit auch in verschiedenen Baustoffen sind die “natürlichen Radionuklide” Radium226, Thorium232 und Kalium40 in Spuren vorhanden. 

    Die Aktivität dieser radioaktiven Inhaltsstoffe und die damit verbundene Strahlung hängt von deren Konzentration ab. Sand, Kalkstein und Naturgips enthalten nur geringe Mengen radioaktiver Stoffe. Dagegen liegt bei Tuff und Bimssteinen, bestimmten Sorten von Chemiegips und Flugasche (Zuschlagstoff für Beton) oft eine höhere Belastung vor. 

    Eine Baustoff-Tabelle mit Aktivitätswerten finden Sie hier
  • Was besagt die Leningrader Summenformel?
    Die Leningrader Summenformel beschreibt ein Näherungsverfahren zur Ermittlung des Zusammenhanges zwischen spezifischer Aktivität von Baustoffen und der Dosisleistung in Wohnungen. 

    Dieses Modell geht davon aus, dass durch den Aufenthalt in Wohnräumen die Strahleneinwirkung auf den Menschen max. um 1.5 mSv (ca. die Hälfte der “natürlichen” Strahlenbelastung) pro Jahr erhöht werden darf. Vereinfachend wird angenommen, dass das ganze Haus aus dem betrachteten Baumaterial besteht und der Bewohner sich 18 Stunden pro Tag darin aufhält. 
    Die Formel enthält die, bezüglich ihrer Wirkung gewichteten Aktivitätswerte der drei natürlichen Radionuklide Radium, Thorium und Kalium des betrachteten Baustoffes. Dabei ist die abschirmende Wirkung des Baustoffes auf die Strahlung von Außen mit berücksichtigt. 

    A(Radium226)/370 + A(Thorium232)/260 + A(Kalium40)/4810 < 1 

    Dabei ist A die jeweils gemessene Aktivität des betrachteten Baustoffes in Bq/kg. Ist das Ergebnis kleiner gleich 1, bleibt die Belastung unter 1.5 mSv.
  • Radonwege ins Haus
Mobirise
  1. Risse im Seitenmauerwerk lassen das Radon herein. Setzrisse können dabei erhebliche Öffnungen schaffen.
  2. Risse im Fundament treten gern bei geschütteten Böden in Verbindung mit Streifenfundamenten auf.
  3. Das Radon entsteht im Erdreich, steigt in porösen Erdschichten auf und sammelt sich unter der Bodenplatte.
  4. Das Radon reichert sich in der Kellerluft an und verbreitet sich über das Treppenhaus in die oberen Räume
  5. Undichtigkeiten im Bereich von Bodenabläufen und Kanalisations- Anschlüssen lassen das Radon in den Keller.
  6. Undichtigkeiten im Bereich von Bodenabläufen und Kanalisations- Anschlüssen lassen das Radon in den Keller.
  7. Unzureichend abgedichtete Durchbrüche für Versorgungsleitungen wirken wie Risse im Seitenmauerwerk.